Alles zur EM 2020

Die 16. Fußball-Europameisterschaft hätte im Jahr 2020 stattfinden sollen, musste aber aufgrund der Corona-Pandemie um ein Jahr nach hinten verschoben werden und findet nun 2021 statt, erstmals in elf verschiedenen europäischen Städten (ursprünglich waren es sogar zwölf). Wie schon 2016, werden wieder 24 Nationalmannschaften an der EM-Endrunde 2020/21 teilnehmen.

Auf einen Blick:

Spielplan
EM 2020

Spielplan

Hier findest du den vollständigen Spielplan der EM 2020: Alle 51 Spiele inkl. Spielort, Uhrzeit, Ergebnissen, etc. » mehr

Teilnehmer
EM 2020

Teilnehmer

Lerne die 24 Teilnehmer der EM 2020 kennen! Inkl. Steckbrief, Kader, etc. » mehr

Spielorte
EM 2020

Spielorte

Die erste paneuropäische EM findet nicht in einem, nicht in zwei sondern in gleich elf Ländern statt. » mehr

EM 2020

Coronabedingte Änderungen
Aufgrund der Corona-Pandemie musste die EM 2020 um ein Jahr nach hinten verschoben werden. Die wichtigsten Änderungen in diesem Zusammenhang:

  • Bezeichnung: Trotz der Verschiebung um ein Jahr, heißt das Turnier weiterhin UEFA EURO 2020.
  • Austragungsorte: Bilbao als Austragungsort wurde gestrichen und durch Sevilla ersetzt. Dublin wurde ersatzlos gestrichen, die Spiele auf London und Sankt Petersburg verteilt.
  • Zuschauer: je nach Stadion gibt es unterschiedliche Auslastungs-Obergrenzen (zwischen 20 und 100%).
  • Kader: Aufgrund der anhaltenden Corona-Pandemie werden die Kader der Teilnehmer von 23 auf 26 aufgestockt

Vom 11. Juni bis zum 11. Juli 2021 findet die 16. Auflage der Europameisterschaft statt, die anlässlich des 60-jährigen Bestehen des Wettbewerbs zum ersten Mal nicht in einem oder zwei Gastgeberländern stattfindet, sondern quer über den Kontinent verteilt in elf verschiedenen Städten und Ländern.

Auf endrunde.de liefern wir vor, während und auch nach dem Turnier alle wichtigen Informationen – sowohl rund um das sportliche Geschehen als auch um Randgeschichten und besonders für Fans interessante Aspekte wie den Kauf von Tickets.

Modus bei der EM 2020

Die EM 2020 wird abgesehen von der Verteilung über ganz Europa nach dem gleichen Modus ausgetragen, der vier Jahre zuvor bei der EM in Frankreich Anwendung gefunden hat und der früher auch bei Weltmeisterschaften üblich war (zuletzt 1994 in den USA).

Von den sechs Vorrundengruppen qualifizieren sich die beiden Ersten für das Achtelfinale. Sind zwei oder mehrere Teams nach Abschluss der Gruppenspiele punktgleich, entscheiden in folgender Reihenfolge:

  1. die höhere Anzahl an Punkten im direkten Vergleich
  2. die bessere Tordifferenz im direkten Vergleich
  3. die höhere Anzahl der erzielten Tore im direkten Vergleich
  4. die bessere Tordifferenz aus allen Gruppenspielen
  5. die höhere Anzahl der erzielten Tore in allen Gruppenspielen
  6. das bessere Fairplay-Verhalten während der Endrunde (Karten)
  7. der höhere UEFA-Koeffizient (zum Zeitpunkt der Auslosung der Gruppenphase)

Darüber hinaus wird ein Ranking der sechs Gruppendritten erstellt. Die vier besten Dritten schaffen ebenfalls den Sprung unter die letzten 16. Die Rangliste der Gruppendritten wird nach den folgenden Kriterien erstellt:

  1. Punktzahl
  2. Tordifferenz
  3. Anzahl der erzielten Toren
  4. Fairplay-Verhalten während der Endrunde (Kartenstatistik)
  5. UEFA-Koeffizient

Ab dem Achtelfinale geht es bis zum Endspiel normal im K.o.-System weiter. Der Sieger kommt weiter, der Verlierer scheidet aus. Anders als bei Weltmeisterschaften gibt es kein Spiel um Platz drei.

Die Teilnehmer

Anders als bei vergangenen Europameisterschaften ist kein Gastgeber automatisch qualifiziert. Auch die Nationen, in denen Spiele der EM 2020 ausgetragen werden, mussten sich auf sportlichem Weg die Teilnahme verdienen.

Dabei wurden 20 EM-Tickets über die normale Qualifikation vergeben. Jeweils die beiden Erstplatzierten der zehn Qualifikationsgruppen, die am 2. Dezember 2018 in Dublin ausgelost wurden, qualifizierten sich direkt für die EM 2020.

Vier weitere Plätze wurden über die Nations League ermittelt. Im Oktober 2020 trafen die Sieger der 16 Nations-League-Gruppen in Play-offs aufeinander. Aus den vier Nations-League-Divisionen qualifizierte sich jeweils ein Team für die EM-Endrunde. Für einen bereits für die EM 2020 qualifizierten Gruppensieger rückte das nächstbeste nicht qualifizierte Team nach. Somit rückten auch Mannschaften aus einer niedrigeren Division nach. Die Play-offs wurden nach Abschluss der regulären EM-Qualifikation am 30. November 2019 ausgelost.

Auf einen Blick: EM 2020 Teilnehmer

Die Favoriten

Der Kreis der Titelkandidaten bei der EM 2020 ist relativ groß. Top-Favorit ist sicherlich Weltmeister Frankreich, aber auch dem WM-Dritten Belgien und dem WM-Vierten England ist einiges zuzutrauen. Ob Vize-Weltmeister Kroatien die bei der WM 2018 gezeigten Leistungen bestätigen kann, bleibt unterdessen abzuwarten. Ebenso, ob Titelverteidiger Portugal erneut eine ähnlich gute Rolle spielen kann wie beim überraschenden Triumph 2016 in Frankreich.

Immer auf der Rechnung haben muss man außerdem die großen Fußballnationen Deutschland, Italien, Spanien und die Niederlande, wenngleich alle mehr oder weniger enttäuschende Jahre hinter sich haben.

Spielorte und Stadien

Zum ersten Mal findet eine Europameisterschaft in mehr als zwei Ländern statt. Gespielt wird in zwölf elf Städten und Stadien, quer über den gesamten Kontinent verteilt. Erst am Ende geht der Blick in eine einzige Stadt – nach London. Im dortigen Wembley-Stadion werden drei Gruppenspiele, je zwei Achtelfinals und Halbfinals sowie das große Finale (am 11. Juli) ausgetragen.

Nachfolgend die Städte und Stadien mit ihrer Kapazität (ausschließlich Sitzplätze) bei der EM 2020 im Überblick:

  • London – Wembley-Stadion (90.652 Zuschauer)
  • München – Allianz Arena (70.000 Zuschauer)
  • Baku – Nationalstadion Baku (69.870 Zuschauer)
  • Rom – Olympiastadion (72.689 Zuschauer)
  • Sankt Petersburg – Krestowski-Stadion (68.134 Zuschauer)
  • Glasgow – Hampden Park (51.866 Zuschauer)
  • Budapest – Puskás Aréna (67.155 Zuschauer)
  • Kopenhagen – Telia Parken (38.190 Zuschauer)
  • Bilbao – San Mamés (50.000 Zuschauer) Sevilla – La Cartuja (57.619 Zuschauer)
  • Amsterdam – Johan-Cruyff-Arena (54.990 Zuschauer)
  • Dublin – Aviva Stadium (51.700 Zuschauer)
  • Bukarest – Arena Națională (55.600 Zuschauer)

Im Detail: Spielorte und Stadien

EM 2020 – Die wichtigsten Termine

Der Rahmenspielsplan inklusive der Spielorte wurde bereits am 24. Mai 2018 bekannt gegeben. Demnach wird das Eröffnungsspiel am Freitag, den 11. Juni 2021 um 21 Uhr MESZ in Rom angepfiffen. Bis zum 23. Juni stehen dann die insgesamt 36 Vorrundenspiele auf dem Programm, ehe vom 26. bis 29. Juni täglich zwei Achtelfinal-Spiele ausgetragen werden.

In die heiße Phase geht es dann mit jeweils zwei Viertelfinal-Spielen am 2. und 3. Juli. Am 6. und 7. Juli steigen im Londoner Wembley-Stadion jeweils um 21 Uhr MESZ die beiden Halbfinal-Partien. Das Endspiel findet am 11. Juli ebenfalls um 21 Uhr MESZ in Wembley statt.

Passend dazu: Der EM-Spielplan

Tickets und Eintrittspreise

Es wird drei Preiskategorien geben. Abhängig von dem Austragungsort und der Turnierphase schwanken die Preise zwischen 30 (Kategorie 3, Baku, Gruppenphase/Viertelfinale) und 945 Euro (Kategorie 1, London, Finale).

Im Detail: So läuft es mit den EM 2020 Tickets

Qualifikation zur EM 2020

Nachdem im Herbst 2018 die Erstauflage der Nations League ausgetragen wurde, begann die Qualifikation für die EM 2020 erst im März 2019, wurde aber wie bisher im November 2019 abgeschlossen. Aus den zehn Vorrundengruppen, die am 2. Dezember 2018 in Dublin ausgelost werden, qualifizierten sich nach Hin- und Rückspielen jeweils die beiden Ersten direkt für die EM-Endrunde.

Nach Abschluss der normalen Qualifikation wurden die vier verbleibenden Plätze im Starterfeld über Play-offs der besten noch nicht qualifizierten Nations-League-Teilnehmer ermittelt. Diese fanden coronabedingt erst im Oktober 2020 statt (statt März).

Wissenswert: So funktioniert die Qualifikation

Die EM 2020 im TV

Der deutsche Fußballfan kann sich bei der EM 2020 auf Bewährtes verlassen. Wie bislang immer, übertragen die öffentlich-rechtlichen Fernsehsendern ARD und ZDF auch diesmal sämtliche Spiele. Bereits im Oktober 2016 haben sich beide Sender über ihre Sportrechte-Agentur die Ausstrahlung gesichert. An den letzten Vorrunden-Spieltagen, wenn jeweils zwei Partien parallel ausgetragen werden, wird die weniger interessante Paarung voraussichtlich wieder in einem Spartensender (ONE oder ZDFInfo) zu sehen sein.

Ob ähnlich wie bei der WM 2018, als Sky einige ausgewählte Spiele zusätzlich in Ultra-HD ausstrahlte, noch weitere Sender mit im Boot sitzen werden, ist noch offen. Dass ARD und ZDF die EM-Spiele selbst in Ultra-HD zeigen, ist möglich, aktuell aber eher unwahrscheinlich.

Das Maskottchen der EM 2020

Das Maskottchen der EM 2021 heißt „Skillzy“ und wurde am 24. März 2019 im Rahmen des EM-Qualifikationsspiels zwischen den Niederlanden und Deutschland in der Johan-Cruyff-Arena vorgestellt.

Der Spielball der EM 2020

Analog zur Weltmeisterschaft ist es seit 1972 auch bei Europameisterschaften üblich, dass mit einem Einheitsball gespielt wird. Der Nachfolger des “Beau Jeu“, der bei der EM 2016 in Frankreich zum Einsatz kam, heißt „Uniforia“ und wurde von der UEFA im Rahmen der Gruppenauslosung im November 2019 der Öffentlichkeit vorgestellt.

Weil schon alleine die elf Spielorte für Vielfältigkeit stehen, ist, ähnlich dem EM-Logo, auch der offizielle EM-Ball verschiedenfarbig. Das Design spiegelt die Diversität, das Zusammenkommen unterschiedlicher Kulturen sowie das Verschwimmen von Grenzen wider.

In der Nations League und der Qualifikation für die EM 2020 wurde übrigens mit dem Adidas Conext 19 gespielt, der in den Farben Blau, Grün, Gelb und Rot ebenfalls recht bunt gestaltet war.

Rückblick und Ausblick

Bei der letzten Europameisterschaft 2016 in Frankreich gingen zum ersten Mal 24 anstatt der vorher üblichen 16 Nationen an den Start. Von der Erweiterung des Teilnehmerfeldes profitierten vor allem kleinere Länder, die sich zumindest teilweise auf großer Bühne hervorragend verkauft haben. Stellvertretend zu nennen sind Wales, das erst im Halbfinale am späteren Europameister Portugal scheiterte, und Island. Die Wikinger erwarben sich weltweit große Sympathien, kegelten unter anderem England aus dem Turnier und wurden erst im Viertelfinale von Gastgeber Frankreich gestoppt. Frankreich, das im Endspiel überraschend gegen Portugal den Kürzeren zog, hat es derweil nicht geschafft, den Titel im eigenen Land zu holen – wie zuvor 1984. Seitdem triumphierte bei einer Europameisterschaft kein Gastgeber mehr.

Ändern will das die deutsche Nationalmannschaft, die 2024 Heimrecht genießt. Die übernächste Europameisterschaft findet dann wieder in einem einzigen Land statt, wo sich Fußballbegeisterung und EM-Stimmung eher entwickeln lassen als bei einem Turnier in zwölf verschiedenen Ländern und Städten.